Job-Chancen für Menschen mit Behinderung

Wie bekommen Menschen mit Beeinträchtigung eine Chance auf dem Arbeitsmarkt? Über Praxis und Perspektiven informierte sich jetzt Ingo Nürnberger bei der Diakonischen Stiftung Ummeln. Der Sozialdezernent der Stadt Bielefeld besuchte das Team Verwaltungsdienste der Tochtergesellschaft FLEX® Inklusive Service gGmbH (ISG).
Mehrere Menschen mit Behinderung haben in diesem Bereich eine Arbeit gefunden – ganz regulär und tariflich bezahlt. Hinzu kommen Auszubildende und Praktikanten. Das Team besetzt die Telefonzentrale der Diakonischen Stiftung Ummeln, übernimmt Postdienste und die Logistik für Büromaterial. Neben diesem Arbeitsfeld betreibt die ISG das Bistro-Café Anker Villa in Rheda-Wiedenbrück.
Sarah macht neben der Berufsschule ein Praktikum bei der ISG. Damit bereitet sich die 16-Jährige auf das Fachabitur vor – und freut sich sehr, dass sie trotz einer Behinderung diese Chance bekommen hat. „Der Umgang im Team ist sehr gut und ich bekomme viel Unterstützung“, erzählt Sarah dem Sozialdezernenten.
Praktika sind bei der ISG sehr gefragt, denn der Übergang von der Schule in den Beruf ist für Menschen mit Beeinträchtigungen oft schwierig. „Wir konnten hier schon vielen jungen Menschen helfen“, freut sich ISG-Geschäftsführerin Nadine Beyerbacht.
Angebote weiter ausbauen
Dazu gehört auch Faton. Er kann nach einem Unfall einen Arm nur eingeschränkt benutzen. „Drei Jahre lang habe ich einen Ausbildungsplatz gesucht“, schildert er frustrierende Erfahrungen. Faton ist froh, dass er nun fündig geworden ist und in Ummeln den Beruf des Kaufmanns für Büromanagement erlernen kann.
Beispiele wie Sarah und Faton zeigen: Es gibt noch einiges zu tun, um allen Menschen einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu eröffnen. Und es lohnt sich, auch mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel.
Die Diakonische Stiftung Ummeln und ihr Tochterunternehmen wollen ihr Engagement auf diesem Feld jedenfalls ausbauen, zum Beispiel in der Beratung. „Hier gibt es großen Bedarf auf Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite. Ausgehend von der Überzeugung, dass jeder einzelne Mensch sich mit seinen Fähigkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt einbringen kann, setzt sich die Diakonische Stiftung Ummeln für noch mehr Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderung ein“, betont Nadine Beyerbacht.
Frage von Menschlichkeit und Vernunft”
Ein Ansatz, den Sozialdezernent Ingo Nürnberger sehr begrüßt: „Möglichst vielen Menschen Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen – das ist eine Frage von Menschlichkeit, aber auch von wirtschaftlicher Vernunft. Für die Arbeitsmarktteilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen gibt es für die Arbeitgeber viele Fördermöglichkeiten, die müssen wir noch bekannter machen.“