150 Jahre Diakonische Stiftung Ummeln: Buch zur Geschichte erschienen
Eineinhalb Jahrhunderte Dienst am Menschen auf 424 Seiten: Das Buch zur Geschichte der Diakonischen Stiftung Ummeln ist erschienen. Der Historiker Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl und die Sozialwissenschaftlerin Dr. Ulrike Winkler haben die Vergangenheit der Stiftung unter die Lupe genommen. „Das Buch vermittelt tiefe Einblicke und spart auch kritische Aspekte nicht aus. Es ist für jeden historisch Interessierten lesenswert“, betont Thomas Domeyer, Vorsitzender des Aufsichtsrates.
„Die Diakonische Stiftung Ummeln hat sich immer wieder neu erfunden“, beschreibt Hans-Walter Schmuhl ein zentrales Ergebnis der wissenschaftlichen Betrachtung. Von den Anfängen in der Fürsorge für entlassene Strafgefangene über staatlich beauftragte Fürsorgeerziehung bis zur Betreuung von psychisch kranken oder behinderten Menschen führt die Entwicklung – ein Weg, der keineswegs beendet ist.
„Die Stiftung steht heute im größten Veränderungsprozess ihrer Geschichte“, macht Vorstand Frank Plaßmeyer deutlich. Die UN-Behindertenrechtskonvention, das Bundesteilhabegesetz und die Neufassung von Sozialgesetzen geben Impulse für neue Veränderungen. Und auch hier zeigt sich der große Wert der historischen Forschung, verdeutlicht Plaßmeyer: „Wir werden oft gefragt, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Wir sind es, das zeigt auch der kritische Blick in die Geschichte.“
Seit 2013 haben die Buchautoren umfangreiches Archivmaterial analysiert und Zeitzeugen befragt. In einigen Bereichen gab es wenig Material, doch viele Phasen sind sehr gut dokumentiert. „Wir haben zu einigen Fragen richtige Perlen gefunden“, freut sich Hans-Walter Schmuhl. Das Ergebnis ist ein Buch, das Entwicklungen, Strukturen und historische Zusammenhänge aufzeigt, aber durch Zitate aus Briefen und anderen Quellen auch die Menschen der Zeit in den Mittelpunkt rückt.
Auch dunkle Kapitel beleuchtet das Buch, etwa die vielen Zwangssterilisierungen im Nationalsozialismus oder fragwürdige Erziehungsmethoden der 50er- und 60er Jahre. „Zu wissen, was in der Vergangenheit passiert ist, mahnt uns“, betont Vorstand Uwe Winkler. Und darum waren Transparenz und Offenheit grundlegende Kriterien für die Darstellung der Stiftungsgeschichte im Buch. „Es darf keine Vorbehalte geben“, erklärt Frank Plaßmeyer.
Das Buch zur Geschichte der Diakonischen Stiftung Ummeln ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.
Hans Walter Schmuhl, Ulrike Winkler, Vom Asyl für entlassene Gefangene zur Teilhabe für Menschen mit Behinderungen
Verlag für Regionalgeschichte (Bielefeld), ISBN 978-3-7395-1027-9
Im Buchhandel erhältlich, Preis 29 Euro.