“Gelebtes Christentum”: Festakt zum Jubiläum der Stiftung
Nächstenliebe anbieten und zupacken, wo es notwendig ist: „Das ist gelebtes Christentum, das ist Diakonie“, betont Uwe Winkler. Der Vorstand der Diakonischen Stiftung Ummeln und sein Kollege Frank Plaßmeyer freuten sich am Freitag über 200 Wegbegleiter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Diakonie, die auf einem Festakt in der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld den 150. Geburtstag der Stiftung begingen.
Die überragende Bedeutung von Solidarität in unserer Gesellschaft stellte NRW-Familienministerin Christina Kampmann in den Mittelpunkt ihres Grußwortes. „Wir müssen mit Leidenschaft für einen Solidaritätsbegriff werben, der alle einschließt. Und wir müssen ein wirkliches solidarisches Miteinander in unserer Gesellschaft gestalten. Dabei spielt die soziale Frage – die Verteilung von Zeit, Geld und Bildungs- und Entwicklungschancen – eine zentrale Rolle“, sagte Kampmann. Die Ministerin lobte die Diakonische Stiftung Ummeln als kompetenten Träger, der sich immer wieder neuen Herausforderungen stelle und neue Angebot entwickle.
Nach dem Grußwort der Ministerin gingen die Gäste des Festakts auf eine Zeitreise. Der Regisseur Ulrich Thon hat dafür Szenen und Texte inszeniert, die wichtige Stationen und Entwicklungen aus der Geschichte der Diakonischen Stiftung Ummeln lebendig werden ließen – und deutlich machten, wie sehr sich die Arbeit und ihre Grundlagen in 150 Jahren immer wieder verändert haben.
Menschen erzählen ihre persönliche Geschichte
Ihre persönliche Geschichte, die sie mit der Diakonischen Stiftung Ummeln verbindet, entlockte der Pfarrer und Kabarettist Rainer Schmidt in Interviews Hilal Yesildag und Vivian Stork. Sie arbeiten in der ISG, dem Integrationsunternehmen der Stiftung. Tobias Rendel berichtete aus seiner Perspektive als Beiratsmitglied der Jugendhilfe, während Joachim Koch schilderte, warum er sich ehrenamtlich für die Stiftung engagiert. Einblicke in die aktuelle Entwicklung der Behindertenhilfe und der Jugendhilfe lieferte Ingo Nürnberger, Sozialdezernent der Stadt Bielefeld.
Den Weg in die Zukunft der Diakonischen Stiftung Ummeln beschrieb Vorstand Frank Plaßmeyer. Er zeigte auf, wie sich die Stiftung mit neuen Strukturen, veränderten Angeboten und weiterem Wachstum auf neue Herausforderungen einstellt – immer mit dem Ziel, den Menschen möglichst passgenaue Angebote auf dem Weg in ein selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben machen kann.
Bewohner, Mitarbeitende, Wegbegleiter und Förderer zu Gast
Eindrucksvolle musikalische Akzente setzte das Bielefelder Saxophon-Duo „Leptophonics“ aus Andreas Kaling und Andreas Gummersbach. Im Anschluss an das Programm des Festaktes erwartete die Gäste ein Empfang unter anderem mit Spezialitäten aus der Anker Villa, dem integrativen Bistro-Café der Diakonischen Stiftung Ummeln in Rheda-Wiedenbrück.
Hier bot sich den Bewohnern, Mitarbeitenden, Wegbegleitern und Förderern der Diakonischen Stiftung Ummeln die Chance, sich auszutauschen und die vielfältigen Eindrücke aus dem Programm zu diskutieren. Mit dabei waren unter anderem Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, die Landtagsabgeordneten Ralf Nettelstroth und Regina Kopp-Herr, Repräsentanten der Städte Bielefeld, Halle, Rheda-Wiedenbrück und Borgholzhausen, des Kreises Gütersloh und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe sowie Unternehmer wie Jörg-Uwe Goldbeck oder Wilhelm Alexander Böllhoff.
Der Festakt war nicht der erste Höhepunkt im Jubiläumsjahr. Am 26. April hatte die Diakonische Stiftung Ummeln ihren Gründungstag mit einem Festgottesdienst gewürdigt. Mehr als 3000 Gäste kamen im Juni zum Sommerfest auf das Kerngelände in Bielefeld-Ummeln. Für Mitarbeitende und ehrenamtlich Engagierte findet im September eine interne Feier statt, ehe drei Veranstaltungen für Fachpublikum im Spätherbst das Jubiläumsjahr beschließen.