„Nicht schlechter behandeln als Andere“
Wohnen, Arbeit, Teilhabe: Es gibt viel zu tun, damit auch benachteiligte Menschen ein gutes Leben führen können. Das wurde bei der Online-Diskussion zur Bundestagswahl deutlich, zu der die Diakonische Stiftung Ummeln fünf Bielefelder Bundestagskandidaten eingeladen hatte.
Steigende Mieten, knapper Wohnraum, beschränkte Job-Chancen, niedrige Löhne, hohe Barrieren: Das alles hindert Menschen mit Behinderung oder Kinder und Eltern in schwierigen Lebenslagen daran, ein Leben nach ihren Wünschen zu führen. „Viele Selbstverständlichkeiten sind für sie der pure Luxus“, machte Dr. Frank Plaßmeyer, Vorstand der Diakonischen Stiftung Ummeln, in der Diskussion deutlich.
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Bezahlbare Wohnung und gute Arbeit
Im Grundsatz waren sich alle fünf Kandidierenden einig: Für diese Menschen muss mehr getan werden, damit sie eine gute und bezahlbare Wohnung, einen interessanten Arbeitsplatz und ein auskömmliches Einkommen haben können. Doch wie erreicht man das? Hier gingen die Konzepte teilweise auseinander, wie in der Diskussion unter Moderation des Journalisten Bernhard Hertlein deutlich wurde.
Während Grünen-Kandidatin Britta Haßelmann, die Sozialdemokratin Dr. Wiebke Esdar und der Linken-Kandidat Friedrich Straetmanns unter anderem höhere Löhne forderten, sich auch Christdemokratin Dr. Angelika Westerwelle für angemessene Einkommen stark machte, wies FDP-Bewerber Kann Maik Schlifter besonders darauf hin, dass es auch wichtig sei, was vom Lohn am Ende übrigbleibe.
Große Einigkeit bei den Politikern: Es braucht mehr bezahlbaren Wohnraum. Doch ob das besser mit staatlichen Bauprogrammen und Mietdeckeln zu erreichen ist oder in erster Linie mit mehr Bauland und weniger Vorgaben, da gingen die Positionen teilweise auseinander.
„Dürfen niemanden ausschließen“
„Menschen mit Behinderung dürfen nicht schlechter behandelt werden als andere“, forderte Britta Haßelmann. Und die anderen Diskutierenden stimmten zu, dass der Staat mehr Geld ausgeben müsse. Man müsse das Denken ändern, sagte Friedrich Straetmanns: „Wir sind eine Gesellschaft, die niemanden ausschließen darf.“
Werden benachteiligte Menschen heute ausreichend unterstützt? „Da ist noch viel Luft nach oben“, betont Ummeln-Vorstand Dr. Frank Plaßmeyer. Aber die Diskussion zeigte deutlich, dass es in der Politik offene Ohren gibt. Jan-Maik Schlifter sah in der Runde große Bereitschaft, an den Problemen zu arbeiten. „Wir brauchen Änderungen und wir können sie auch bekommen.“