Ministerin informiert sich über Freiwilligendienst
Sinnvolles tun, Einblick in die Arbeitswelt bekommen, den Wunschberuf finden: Diese Chancen haben junge Menschen, die Freiwilligendienst leisten. Wie das in der Praxis aussieht, erlebte Christina Kampmann heute bei der Diakonischen Stiftung Ummeln. Die NRW-Familienministerin informierte sich aus erster Hand in der Mutter-/Vater-Kind-Wohngruppe Zur Alten Mühle.
„Das Freiwillige Soziale Jahr ist in Nordrhein-Westfalen ein Erfolgskonzept. Es schafft Lern- und Erfahrungsräume für junge Menschen und stärkt sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung“, erklärte die Ministerin, „umso spannender war es heute für mich, die Einsatzstelle der Stiftung Ummeln zu besuchen und mit den Freiwilligen über ihre Motivation, ihre Erwartungen und ihre persönlichen Erfahrungen zu sprechen.“
Orientierung nach dem Abitur
„Nach meinem Abitur wusste ich nicht genau, welchen Beruf ich ergreifen möchte. Deshalb wollte ich in den Sozialbereich hineinschnuppern und ausprobieren, ob mir das wirklich liegt“, erzählt Christina Mantler. Die freiwillige Arbeit in der Wohngruppe Zur Alten Mühle bestätigte die 18-Jährige Bielefelderin in ihren Ideen: Nach dem Freiwilligendienst beginnt sie eine Ausbildung zur Erzieherin.
Für Michael Gureczny steht weniger die Berufswahl im Blickpunkt. Er arbeitet als Freiwilliger in der Mutter-Vater-Kind-Wohngruppe Veerhoffstraße, um sich neue Perspektiven zu erschließen und sich sozial zu engagieren. Der 18-Jährige möchte nach dem Dienstjahr ein Biologiestudium beginnen.
„Freiwillige wie Christina Mantler und Michael Gureczny sind für uns eine wertvolle Unterstützung. Und wir freuen uns, dass wir im Gegenzug zum Beispiel bei der Berufsorientierung helfen können“, erklärt Pastor Uwe Winkler, der die Ministerin mit seinem Vorstandskollegen Dr. Frank Plaßmeyer sowie Doreen Putzke und Sarah Dieckbreder-Vedder, Geschäftsbereichsleitungen der Jugendhilfe, in Ummeln begrüßte.
Andere Blickwinkel und neue Impulse
„Junge Menschen, die ein freiwilliges Soziales Jahr oder Bundesfreiwilligendienst leisten“, sind ein Gewinn für die Träger, denn sie bringen andere Blickwinkel und neue Impulse ein“, erklärt Jürgen Thor, Leiter des Freiwilligenzentrums bei der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. Im Gespräch mit der Ministerin regte er an, die Freiwilligen stärker zu unterstützen – zum Beispiel durch Zuschüsse zu Nahverkehrsfahrkarten oder Mittel für Projekte.
Wer sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder Bundesfreiwilligendienst bei der Diakonischen Stiftung Ummeln interessiert, kann sich bei Wolfhard Kaschubat informieren (w.kaschubat@ummeln.de). „Wir bieten vielfältige Einsatzgebiete in der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, arbeiten die Freiwilligen sorgfältig ein und begleiten sie durch ein spannendes Jahr, von dem sie in vielerlei Hinsicht profitieren können. Der eine oder andere Freiwillige hat auch schon seinen Berufsweg direkt bei uns fortgesetzt“, betont der Beauftragte für die Freiwilligendienste.
Hier finden Sie einen Bericht der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe.
Mutter-/Vater-Kind-Wohngruppe Zur Alten Mühle
In der Einrichtung der Diakonischen Stiftung Ummeln können bis zu neun Mütter oder Väter mit ihren Kindern, die in der Regel unter sechs Jahre alt sind, für eine gewisse Zeit leben. Sie werden dabei begleitet, eine stabile gemeinsame Zukunft mit ihrem Kind aufzubauen. Ein Team aus insgesamt 13 Mitarbeitenden ist in der Gruppe tätig, einige von ihnen in Teilzeitbeschäftigung.
Vor drei Jahren hat die Wohngruppe den Neubau im Ortskern von Ummeln bezogen und profitiert von der guten Anbindung mit Kindertagesstätte, Bushaltestellen und Einkaufsmöglichkeiten in der Nachbarschaft. Den Müttern und ihren Kindern steht je ein Appartment zur Verfügung. Hinzu kommen Gemeinschaftsräume.
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