Mit alten Apfelsorten zur „Schule der Zukunft“
Sollte das neueste Projekt der Hans-Zulliger-Schule überzeugen, dürfen sich die Schüler im nächsten Jahr über die 5. Auszeichnung als „Schule der Zukunft“ in Folge freuen. Damit gehört die Hans-Zulliger-Schule zu einer der wenigen Schulen, die von Beginn der Kampagne im Jahr 2003 ununterbrochen dabei sind.
„Bildung für Nachhaltigkeit ist bei uns fester Bestandteil des Schulkonzepts und des pädagogischen Handelns“ bestätigt Schulleiter Hans-Werner Rötzmeier, der die Kampagnen begleitet. In den zurückliegenden Wettbewerbszeiträumen wurden unzählige kleinere und größere Aktionen an der Hans-Zulliger-Schule angestoßen und fest im schulischen Kalender verankert.
Nistkästenaktion, Trimm-Dich-Pfad und Holzöfen
Bereits im Januar eines jeden Jahres planen die Schüler die Reinigung der Meisenkästen im benachbarten Naturschutzgebiet Drübel. 15 Kästen wurden schon vor über 10 Jahren dort aufgehängt und werden seitdem von der Schülerschaft gepflegt. Da bei der Nistkästenaktion immer die großen Müllmengen entlang der Wege im Drübel aufgefallen waren, haben sich die Schüler auch dazu entschlossen, den Wald links und rechts der Wege regelmäßig von Unrat zu befreien. Die Planung eines Trimm-Dich-Pfades auf dem Schulgelände oder das Heizen der Klassenräume mit Holzöfen sind weitere Projekte, die innerhalb der letzten Kampagnezeiträume entstanden sind.
Streuobstwiese wirft 230 Liter Apfelsaft ab
Das jüngste Projekt im Rahmen der Agenda „Schule der Zukunft“ der Briloner Schule wurde im Jahr 2016 ins Leben gerufen. Ziel war es, eigenen regionalen und vor allen Dingen gesunden Apfelsaft zu produzieren. Gesucht wurde eine Streuobstwiese in der Nähe der Schule, sodass sie zur Ernte und zur Pflege zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden kann. Durch das Engagement des Wülfter Ortsvorstehers wurde die Schülerschaft in Wülfte fündig.
Gleich nach der ersten Besichtigung der Wiese setzten sich die Schüler mit der Bedeutung und der Besonderheit des Ökosystems Streuobstwiese auseinander. Die verschiedenen alten Sorten wurden probiert und vor allen Dingen gesammelt, um sie zur Saftpresse zu bringen. Jedes Jahr versuchen sich die Schüler nun selbst zu übertreffen, sodass im letzten Jahr bereits stolze 230 Liter naturtrüben und vor allem leckeren Apfelsaftes gepresst wurden.
Produktion und Verarbeitung hautnah erleben
Die Entscheidung für dieses Projekt fiel der Schulgemeinschaft nicht schwer. Die Schüler können hier hautnah erleben, wie das Produkt entsteht und verarbeitet wird. Anschließend wird im Unterricht natürlich auch der Preis für einen Apfelsaftkanister diskutiert und festgelegt. „Wieviel ist ein Produkt wert?“ lautete die Frage.
Aber auch der ökologische Fußabdruck des eigenen Apfelsaftes mit dem aus dem Supermarkt wurde verglichen. „Mit unserem aktuellen Projekt decken wir sehr viele Dimensionen nachhaltigen Handelns ab“, resümiert das Kollegium der Hans-Zulliger-Schule. Sollten die Juroren das ähnlich sehen, dürfen die Schüler im nächsten Frühjahr bestimmt wieder die Auszeichnung „Schule der Zukunft“ entgegennehmen.