„Wirklich etwas geschafft“ – Sascha Ott wechselt vom Handwerk in die Diakonie – und hat es nicht bereut!
„Eigentlich bin ich gelernter Karosserie- und Fahrzeugbauer.“ Sascha Ott ist über Umwege in der Diakonischen Stiftung Ummeln gelandet, doch er macht den Anschein, als hätte er sein zweites Zuhause gefunden. Eigenartig, dass ein Handwerker im sozialen Bereich so aufblühen kann? Sascha Ott ist ein Musterbeispiel dafür, dass es im Leben manchmal anders kommt als geplant.
Auf dem Weg zum Fachabitur hatte Sascha ein Praktikum in der Diakonischen Stiftung Ummeln absolviert – und erhielt im Anschluss das Angebot, auf Dauer zu bleiben. „Das Problem war, dass das Fachabitur noch ein Jahr länger gegangen wäre.“ Der damals 22 Jährige musste sich also zwischen Stelle und Schulabschluss entscheiden. Obwohl es seine erste Erfahrung mit Menschen mit Behinderungen gewesen war und er eigentlich andere Pläne hatte, fiel seine Wahl auf die Stiftung.
„Vor dem Fachabitur habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Altenheim gemacht und gemerkt, dass ich gerne mit Menschen zusammen arbeite.“ Trotzdem absolvierte er im Anschluss eine Ausbildung. „Ich hatte damals die Vorstellung, dass ich als Mann irgendwas Handwerkliches machen muss. Damit lag ich aber von vornherein falsch.“ Der Umgang im Handwerk sei schroffer und direkter, erzählt er. „Im Handwerk arbeitest du zwar auch im Team, doch der soziale Aspekt steht hinten an. Am Ende des Tages zählt das fertige Produkt und nicht der Mensch. Hier ist es genau anders herum. Die Beziehungsgestaltung ist das A und O.“
Trotz seiner Erfahrungen im Altenheim war das Praktikum im Ummelner Marienhaus Neuland für Sascha Ott. „Am Anfang konnte ich mir gar nicht vorstellen, was mich erwartet. Doch nach kurzer Zeit habe ich gelernt, dass ich zwischen gesunden Menschen und Menschen mit Behinderungen gar keinen Unterschied zu machen brauche. Auch wir haben unsere Stärken und unsere Defizite.“
Schließlich entschied er sich, sein Fachabitur abzubrechen und die Stelle in der Stiftung anzunehmen. Zurzeit macht er eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. „Ich finde es halt ganz cool hier, weil man jeden Tag vor der Herausforderung steht, Leute zu fördern, Ressourcen zu erhalten oder dieses gewisse Etwas aus dem Menschen herauskitzeln. Wenn man dann Erfolge sieht, kann man abends sagen, dass man wirklich etwas geschafft hat. Das schafft man allerdings nicht alleine, hierfür ist eine gute Teamarbeit das allerwichtigste, ohne eine gute Zusammenarbeit ist das nicht möglich.“