Kandidaten stellen sich Klientenfragen
Welche Partei, welchen Kandidaten soll ich wählen? Eine Veranstaltung der Diakonischen Stiftung Ummeln half dabei, auf diese Frage eine Antwort zu finden. Am Dienstag, 22. August, lud die Stiftung die Direktkandidaten für den Bundestags-Wahlkreis Bielefeld-Gütersloh II zu einer Podiumsdiskussion. Die Beiräte der Behindertenhilfe und Jugendhilfe hatten im Vorfeld Fragen der Klientinnen und Klienten gesammelt. Antworten bekamen sie von Michael Weber (CDU), Wiebke Esdar (SPD), Britta Hasselmann (Die Grünen), Friedrich Straetmanns (Die Linke), Jens Andernacht (FDP) und Johannes Brinkrolf (AfD).
„Demokratie ist ein kostbares Gut“, betonte Stiftungsvorstand Pastor Uwe Winkler im Rahmen der Begrüßung und verwies dabei auf aktuelle politische Entwicklungen. Zusammen mit Tobias Rendel, Beirat der Jugendhilfe, moderierte Winkler die Veranstaltung. Einen Monat vor der Bundestagswahl sollte der Abend zwei Dinge deutlich machen. Erstens: Wahlen sind wichtig. Zweitens: Parteien haben unterschiedliche Positionen. Ziel war also ein Beitrag zur politischen Willensbildung – für die allgemeine Öffentlichkeit, insbesondere aber für alle Klientinnen und Klienten der Stiftung und ihre Mitarbeitenden.
Deren Interesse galt zum einen sozialpolitischen Themen und Fragestellungen. Wie lassen sich die Beschäftigungschancen von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt verbessern? Wie kann schnell mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden? Und wie steht es um die Inklusion an Schulen? Gefragt wurden die Kandidaten aber auch nach der Stellung von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft, nach Abwertung und Ausgrenzung und wie Deutschland ein weltoffenes Land bleibt, in dem alle dazugehören und niemand diskriminiert wird.
Und so wurden denn auch Unterschiede zwischen den Parteien deutlich. Weniger bei dem Ziel einer fairen Gesellschaft mit Chancen für alle, sondern bei der Frage nach dem Weg dorthin. Während die Kandidaten des linken politischen Spektrums für ein deutlich größeres Engagement des Staates plädierten, warben die Vertreter des bürgerlichen Lagers für das bereits Erreichte und für Veränderungen, die sich ohne höhere Steuern und Abgaben finanzieren lassen. Man konnte sich somit ein Bild machen, nicht nur von den politischen Positionen, sondern auch von den Menschen dahinter. Am 24. September ist Bundestagswahl.