Würde und Selbstbestimmung im Mittelpunkt
Die erschreckenden Berichte ehemaliger Bewohner des früheren CVJM-Männerheims in Wiedenbrück haben auch in der Diakonischen Stiftung Ummeln Betroffenheit ausgelöst. Die Stiftung hatte das Gebäude nach der Schließung des Heims übernommen und betreibt dort seit den 70er Jahren ein Wohnangebot für Menschen mit Behinderung.
Benachteiligten Menschen ein würdiges, möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglichen: Dieses Ziel verfolgt die Diakonische Stiftung Ummeln mit ihren Angeboten und Diensten. So legt das Team der Tochtergesellschaft FLEX Eingliederungshilfe gGmbH großen Wert darauf, die Menschen nicht nur im Alltag zu unterstützen, sondern ihnen auch die Teilnahme am sozialen Leben in Rheda-Wiedenbrück zu ermöglichen.
„Wir haben gute Kontakte zur evangelischen und katholischen Kirchengemeinde, zum Wiedenbrücker TV und anderen Institutionen“, berichtet Teamleiter Markus Holtmann. Menschen aus dem Wohnangebot beteiligen sich auch gern an Veranstaltungen in der Stadt – immer mit den Zielen, Barrieren ab- und Brücken aufzubauen.
Auch sonst wird Offenheit großgeschrieben. So besteht eine enge Zusammenarbeit mit Gesetzlichen Betreuern und Angehörigen. „In der Eingliederungshilfe arbeiten wir seit vielen Jahren transparent und gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern. Sehr wichtig sind auch die Kontakte im sozialen Umfeld, zum Beispiel zu den Nachbarn“, betont Oliver Frank, als Regionalleiter für die Einrichtungen der Eingliederungshilfe im Süden des Kreises Gütersloh verantwortlich.
Mit autoritären, heute völlig inakzeptablen Erziehungskonzepten früherer Tage hat auch die FLEX Jugendhilfe gGmbH nichts gemein. Sie betreibt zum Beispiel ein Wohnangebot für Kinder und Jugendliche in Rheda – auch hier mit dem Ziel, den jungen Menschen Würde und Selbstbestimmung zu ermöglichen.
Gut ausgebildete Fachkräfte, moderne pädagogische Konzepte, regelmäßige Fortbildungen und vielfältige Unterstützung bei Problemen sind längst die Norm, ebenso wie eine enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden.
Die Zeiten haben sich glücklicherweise längst geändert. „Aber die Geschichte bleibt eine Mahnung, unser Handeln immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. Im Interesse der Menschen, die sich uns anvertraut haben“, betont Oliver Frank.