Fachvortrag stellt die Methode Marte Meo vor
„Marte Meo“ – oder auch „Aus eigener Kraft“. So lautet der Name einer videobasierten Beratungstechnik, die in der Kinder- und Jugendhilfe seit vielen Jahren einen festen Platz hat. Jetzt war sie Gegenstand eines Fachvortrages von Oliver Horst im Kirchlichen Zentrum an der Veerhoffstraße. Das Ziel: Marte Meo als videobasierte Methode der Entwicklungsunterstützung auch in der Eingliederungshilfe bekannter zu machen.
Bei Marte Meo werden alltägliche Situationen zwischen einer unterstützungsbedürftigen und einer betreuenden Person per Video aufgezeichnet. Anschließend werden die Aufnahmen zunächst nach bestimmten Marte Meo Kriterien analysiert, um dann gemeinsam mit der betreuenden Person angeschaut und als Informationsquelle und Erklärungsmittel für Entwicklungsmöglichkeiten der Klientin oder des Klienten genutzt zu werden. Aus diesen Informationen werden konkrete Handlungsalternativen für den Betreuenden benannt, durch die dieser (zurück) in eine konstruktive Selbstwirksamkeit geführt werden kann.
„Marte Meo nutzt die Kraft der Bilder“, so Oliver Horst. Horst kennt sich mit der Methode bestens aus. Der Teamleiter der FLEX® Eingliederungshilfe gGmbH ist ausgebildeter Marte Meo-Berater und Therapeut. Seinen Kolleginnen und Kollegen gegenüber betont er die Chancen und Vorzüge der videobasierten Beratungsform: „Sie setzt bei den Fähigkeiten und Ressourcen der handelnden Personen an, macht Verhalten sichtbar und lässt nicht so viel Spielraum für Interpretationen“, so Horst.
Knapp 50 Mitarbeitende nutzten den zweistündigen Fachvortrag, um mehr über Marte Meo zu erfahren. Was ist Marte Meo, wo kommt die Beratungsmethode her und wie funktioniert sie – entlang dieser Fragen entfaltete sich ein lebendiger, informativer Vortrag, der sich ganz konkret mit dem Einsatz von Marte Meo in der Arbeit für Menschen mit Behinderung befasste. Dem Ziel, Marte Meo dort stärker zu etablieren, dürfte der Fachbereich damit einen Schritt näher gekommen sein.