Wohin nach der Schule? Welche Ausbildung, welches Studium ist richtig? Diese Frage hat schon viele junge Leute schwer beschäftigt, auch Marlene Henselmeyer.Die Bielefelderin versucht, darauf bei der Diakonischen Stiftung Ummeln eine Antwort zu finden – mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ). Studium oder Ausbildung, Jura oder Soziales: gar nicht so einfach, sich hier zu entscheiden. Auf dem Weg zum Fachabitur hat Marlene Henselmeyer sich für ein FSJ bei der Diakonischen Stiftung Ummeln entschlossen. So kam sie ins „Regenbogenland“.
Die Tagesgruppe für Kinder gehört zu einer stationären Einrichtung der Jugendhilfe in Bielefeld-Ummeln, in der bis zu neun Mütter oder Väter mit ihren Kindern leben und dort für eine gewisse Zeit Unterstützung bekommen. „Am Anfang war das wie ein Sprung ins kalte Wasser“, erzählt Marlene Henselmeyer. Viele neue Eindrücke strömten auf sie ein, die junge Frau bekam Einblicke in Lebenswelten, die ihr bislang fremd waren. Sie lernte Menschen kennen, die nicht gerade einfache Lebensphasen hinter sich hatten.
Ansprechpartner steht zur Seite
Wer bei der Diakonischen Stiftung Ummeln ein FSJ absolviert oder sich für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) meldet, der wird auf seine Tätigkeit gut vorbereitet. „Wir arbeiten die Freiwilligen ein und stellen ihnen einen Ansprechpartner zur Seite“, erklärt Wolfhard Kaschubat, BFD- und FSJ-Beauftragter der Stiftung. Zeit für Fortbildungen gibt es auch. Die möglichen Arbeitsbereiche
sind vielseitig: von Wohngruppen der Jugendhilfe in Ummeln, Bad Laer und Brilon bis zu Werkstatt, Landwirtschaft und Wohnbereichen der Behindertenhilfe in Ummeln, Werther und Rheda-Wiedenbrück.
Vielseitige Aufgaben
Marlene Henselmeyer hat vielseitige Aufgaben übernommen. Im „Regenbogenland“ spielt sie mit den Kindern, begleitet Bewohner bei Arztbesuchen oder packt bei der Hauswirtschaft mit an – „als Mädchen für alles“, erzählt sie. In ihre Arbeit hat sie sich gut eingefunden, die Mütter, Väter und Kinder kennengelernt, Erfahrung im Umgang mit ihnen gesammelt – und gelernt, mit den Lebensgeschichten umzugehen. „Am Anfang habe ich mir viele Gedanken gemacht“, berichtet die Bielefelderin, „aber man lernt mit der Zeit, professionell und zugleich wertschätzend zu bleiben.“
Ihre Entscheidung für das freiwillige Jahr hat sie nicht bereut. Und der Antwort auf die Berufsfrage ist Marlene Henselmeyer im Regenbogenland auch näher gekommen.