Vorfreude auf das neue Zuhause
Kann ein Mensch eine Lieblingsbaustelle haben? Federica Haus kann das mit Sicherheit. Ihre Augen leuchten, wenn Sie nur an das wachsende Bauwerk an der Steinhagener Straße in Ummeln denkt. „Super“, findet die 24-jährige Bielefelderin, dass sie dort im Sommer ein neues Zuhause bekommt.
Ein paar Monate muss sie sich noch gedulden – was gar nicht so einfach ist. „Wir fahren regelmäßig zur Baustelle und schauen uns gemeinsam an, wie es dort vorangeht“, berichtet ihre Mutter Stephanie Haus. Bei gutem Wetter macht sich die Familie mit dem Fahrrad auf den Weg, denn sie wohnen nicht weit entfernt. „Es ist schön, dass Federica bald so nah bei uns wohnt“, erzählt Stephanie Haus.
Insgesamt 24 Menschen mit Behinderung werden in den Neubau einziehen, der auf dem Gelände des früheren Gasthofs Gröppel entsteht. „Zwei Leute kenne ich jetzt schon“, erzählt Federica Haus. Das macht die Startphase einfacher für sie. Wobei das Team des Wohnangebots um Teamleitung Nicole Nüsken den Menschen schon jetzt Möglichkeiten anbietet, sich zu treffen, sich kennenzulernen und ein wenig zusammenzuwachsen – soweit die Corona-Situation das erlaubt.
„Froh, dass wir etwas Passendes gefunden haben“
Zurzeit wohnt Federica Haus noch in einem Wohnangebot eines anderen Trägers, das vor allem auf Jugendliche ausgerichtet ist. „Wir sind sehr froh, dass wir für unsere Tochter nun etwas Passendes in unserer Nähe gefunden haben, denn das Angebot an Besonderen Wohnformen in Bielefeld ist relativ knapp“, erzählen die Eltern und loben das „schlüssige Konzept“ des neuen Hauses.
So verwundert es nicht, dass die 24 Plätze zum Großteil schon vergeben sind. Wer sich für einen Platz interessiert oder Teil des Teams werden möchte kann sich mit Regionalleitung Oliver Frank von der FLEX Eingliederungshilfe gGmbH in Verbindung setzen (o.frank@ummeln.de oder 0521 4888-202). Das Tochterunternehmen der Diakonischen Stiftung Ummeln wird das Haus betreiben.
Wenn Federica Haus jetzt mit ihrer Familie die Baustelle besucht bekommt sie schon ein gutes Bild davon, wie sie bald wohnen wird. Sie möchte dort zu gern kochen – „am liebsten Pommes oder Waffeln“ – oder im neuen Zimmer ihre Lieblingsmusik hören. „Randale“ und die „Löffelpiraten“ stehen momentan hoch im Kurs.
Falls es auf der Baustelle weiterhin gut vorangeht, kann Federica im September ihre Koffer packen und einziehen. „Wir freuen uns sehr darauf“, ist sich die Familie einig.