Geschäftsbericht 2021 der Diakonischen Stiftung Ummeln
JESUS CHRISTUS SPRICHT:
„SEID BARMHERZIG,
WIE AUCH EUER VATER BARMHERZIG IST!“
Mit dieser Jahreslosung sind wir durch das Jahr 2021 gegangen. Der christliche Glaube ist der Grund allen Handelns innerhalb der Diakonischen Stiftung Ummeln. Die Barmherzigkeit, von der Jesus Christus spricht, ist gelebte Nächstenliebe, die alle Menschen, die im Hauptamt oder Ehrenamt in der Stiftung tätig sind, als Auftrag angenommen und in ihrem Tun gelebt haben. Wie jedes Jahr, das vergeht, hat auch das Jahr 2021 seine eigenen Rahmenbedingungen. Dieser Jahresbericht gibt Auskunft über das, was in der Diakonischen Stiftung Ummeln sowie in ihren Gesellschaften und Diensten geschehen ist.
Große Herausforderungen durch die Pandemie
Besonders herausfordernd war der Umgang mit den Gefährdungen und Folgen der Covid-19-Pandemie. Umso dankbarer waren Mitarbeitende und auch die Menschen, für die wir arbeiten, dass endlich die Möglichkeit der Impfung gegeben war. Fast alle Mitarbeitenden und eine sehr große Zahl der Menschen, für die wir arbeiten, ließen sich im Laufe des Jahres mehrfach impfen. Nächstenliebe und Eigenliebe waren im Einklang und führten zur Erleichterungen im täglichen Umgang, weil neben den Masken und den Kontaktbeschränkungen nun ein weiteres wichtiges Element zum Schutz des Lebens dazu kam.
Trotz der hohen Zahl der Impfungen der Mitarbeitenden gab es im gesamten Jahresverlauf durch Erkrankungen, Quarantänen von Nutzenden unserer Angebote Erschwernisse oder Hemmnisse der bereit gestellten Angebote und Unterstützungsleistungen, die alle Bereiche der Stiftung negativ beeinflussten. Das dennoch überall eine hohe Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden gegeben war, ist neben der Impfquote eines der schönsten und dankenswertesten Ergebnisse, die am Ende des Jahres Bestand haben.
Gesetzliche Grundlagen verändern sich
Herausfordernd war auch die weitere Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG). Sie verändert die Grundlagen der Finanzierung und Gestaltung der Unterstützungsangebote und betrifft die FLEX® Eingliederungshilfe und die Dienste im Dach und die Stiftung selbst. Im Jahr 2021 wurden die ersten notwendigen Fachkonzepte erarbeitet und weitere Schritte getan, um die in 2022 beginnenden Abstimmungsgespräche mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe vorzubereiten.
Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG), das im ersten Halbjahr 2021 in Kraft gesetzt wurde, ist eine Herausforderung, der sich die FLEX® Jugendhilfe der Diakonischen Stiftung Ummeln zu stellen hatte und auch weiter hat. Beide Gesetze stärken die Rechte und Möglichkeiten der Menschen mit Unterstützungsbedarf, darüber freuen wir uns. Und wir sind guten Mutes, dass wir auch weiterhin passende Angebote für Menschen präsentieren, dafür wird überall mit viel Kompetenz gearbeitet. Dabei wird es aber auch darauf ankommen, dass die Leistungsträger der Kommunen und der Landschaftsverbände die Erbringer dieser Leistungen mit angemessenen Entgeltsätzen ausstatten. Denn Qualität hat ihren Preis.
Pflegedienst erfolgreich gestartet
Herausfordernd und erfolgreich war auch die Vorbereitung der FLEX® innoCare, unserem neuen Pflegedienst, der in 2021 an den Start ging. Das neue Angebot wird gern wahrgenommen und überzeugt wie all unsere Bereiche durch hohe fachliche Qualität und Zugewandtheit. Wie in allen anderen Bereichen zeigt sich im Bereich der Pflege der Fachkräftemangel.
Um dem in allen Bereichen spürbaren Fachkräftemangel zu begegnen, präsentiert sich die Diakonische Stiftung Ummeln als attraktiver Arbeitgeber. Sie wendet einen attraktiven Gehaltstarif an. Durch Fortbildungsangebote, betriebliches Gesundheitsmanagement und intensive Bewerbung der Stellenangebote auf Messen und in den neuen und etablierten Medien machen wir darauf aufmerksam, dass die Unterstützung von Menschen nach wie vor ein sinngebendes Arbeitsfeld ist, das krisensicher und erfüllend bleibt.
Im Jahr 2021 wurde viel erreicht. Neben der fachlichen Weiterentwicklung wurden weitere moderne Häuser geplant, gebaut und bezogen. Wir sind in den Wohnquartieren angekommen und werden diesen Weg mit Augenmaß weitergehen.
Weiterentwicklung der Kernbereiche
Im Rahmen der notwendigen Nachbesetzung des Vorstandes, die sich durch das Ausscheiden des kaufmännischen Vorstandes im letzten Quartal des Jahres ergab, hat der Aufsichtsrat der Diakonischen Stiftung Ummeln entschieden, dass der fachlichen und organisatorischen Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe und der Jugendhilfe in den nächsten Jahren die volle Aufmerksamkeit gelten soll. Dies bedeutet auch Abschiede, wie zum Bespiel die Aufgabe des seit elf Jahren betriebenen Inklusionbetriebs Café-Bistro Anker Villa in Rheda-Wiedenbrück. Wir schauen mit Dank und Respekt auf die dort geleistete Qualität und den Einsatz der dortigen Mitarbeitenden.
Die Stärkung der sozialen Arbeit in den Bereichen der Eingliederungshilfe, der Jugendhilfe und der Pflege gilt all unsere Aufmerksamkeit. Die Leitungskräfte wissen um die Leistungsfähigkeit aller Mitarbeitenden. Sie schätzen das Engagement und die Qualität des Kollegiums sehr und lassen nicht nach, die Rahmenbedingungen mit den Leistungsträgern der Kommunen so zu verhandeln, dass der Dienst an den Menschen in guter Qualität und mit gutem Gefühl zu leisten ist.
Dass dies auch in schwierigen Zeiten gelingen kann, bestätigten uns in einer Befragung Menschen, die mit der Stiftung beruflich zu tun haben. Und auch die Wohnbeiräte sind zufrieden mit dem, was geschehen ist und geschehen soll. Das tut gut und gibt Kraft auf dem Weg in die Zukunft.
Der Schöpfer der Welt begleitet diesen Weg. Er erinnert uns immer wieder, dass wir nur in Gemeinschaft mit ihm und den Menschen auf einem guten Weg sind. Denn dann ist die Liebe auch in Zukunft in uns und bei uns.
Bielefeld, April 2022
Pastor Uwe Winkler
Vorstand
Kennzahlen der Diakonischen Stiftung Ummeln (Stichtag 31.12.2021)
1. Anzahl der Klientinnen und Klienten
Bereich | Bielefeld | Kreis Gütersloh | Ambulant | Summe |
Anzahl der Klientinnen und Klienten | 144 | 220 | 156 | 520 |
Weiblich | 60 | 86 | 88 | 234 |
Männlich | 84 | 134 | 68 | 286 |
Altersdurchschnitt | 47,95 | 49,06 | 51 | 49,33 |
Bereich | Regel-Intensiv | Mutter-Vater-Kind | Stat. Einzelwohenen | Brilon | Ambulant | Summe |
Anzahl der Klientinnen und Klienten | 28 | 66 | 28 | 21 | 279 | 422 |
Weiblich | 19 | 47 | 18 | 0 | 102 | 186 |
Männlich | 9 | 19 | 10 | 21 | 177 | 236 |
Altersdurchschnitt | 15,62 | 11,87 | 15,11 | 14,64 | 15 | 14,45 |
Bereich | Bielefeld | Kreis Gütersloh | Summe |
Anzahl der Klientinnen und Klienten | 40 | 13 | 53 |
Weiblich | 28 | 8 | 36 |
Männlich | 12 | 5 | 17 |
Altersdurchschnitt | 69 | 76 |
2. Anzahl der Mitarbeitenden
Bereich | Vollzeitstellen | Kopfzahl |
Anzahl der Mitarbeitenden insgesamt | 512,899 | 688 |
Stiftung | 97,700 | 134 |
FLEX® Eingliederungshilfe | 271,550 | 365 |
FLEX® Jugendhilfe | 123,879 | 158 |
FLEX® Inklusive Service gGmbH | 12,963 | 21 |
FLEX® innoCare gGmbH | 6,807 | 10 |
3. Umsatzerlöse (inkl. Intercompany)
Umsätze | 2021 |
Stiftung | 12.658.000 |
FLEX® Eingliederungshilfe | 23.708.000 |
FLEX® Jugendhilfe | 11.122.000 |
FLEX® Inklusive Service gGmbH | 813.000 |
FLEX® innoCare gGmbH | 272.000 |
Umsätze gesamt | 48.573.000 |
4. Investitionen
Investitionen | 2021 |
Stiftung | 3.388.000 |
FLEX® Eingliederungshilfe | 144.000 |
FLEX® Jugendhilfe | 893.000 |
FLEX® Inklusive Service gGmbH | 17.000 |
FLEX® innoCare gGmbH | 18.000 |
Investitionen gesamt | 4.460.000 |