Altenbeken-Krimi in der ausverkauften Anker Villa
„Im Gegensatz zu Bielefeld gibt‘s Altenbeken wirklich“, frozzelt Richard Wiemers. Und im Städtchen ist auch einiges los – zumindest wenn man „Mord in der Tuba“ glauben darf. Mit einer Lesung aus seinem spannenden und skurrilen Altenbeken-Krimi bereitete Wiemers und Musiker Stefan Paehl den Gästen der ausverkauften Anker Villa einen vergnüglichen Abend.
„Ich liebe es, Menschen zu beobachten“, erzählt der Realschullehrer, der – natürlich – mit seiner Familie in Altenbeken lebt. Im Alltag hält Wiemers Augen und Ohren offen und findet reichlich Stoff, um die schrägen Figuren seiner Mordgeschichte zu entwickeln. „Alle Altenbekener rätseln jetzt, wer sich hinter den Romanfiguren verbirgt“, schmunzelt Wiemers
Und beruhigt: Keine seiner illustren Romanfiguren hat ein reales Vorbild. Richard Wiemers schickte vorab sogar vorsichtshalber eine Namensliste der fiktiven Figuren ans Einwohnermeldeamt, um abzugleichen, dass es keine reale Person gleichen Namens im Ort gibt – Datenschutz einmal andersherum.
Lieder bereichern die Lesung
Der Menschentyp, der das Buch prägt, ist dagegen schon real. Richard Wiemers zeigt den „homo ostwestfaliensis“ in vielen Facetten, einen bodenständigen, bollerigen Schlag, den er liebevoll, ironisch und persiflierend beschreibt. Und basierend auf viel Erfahrung, den der Autor ist seinem Heimatstädtchen bis heute treu geblieben.
Den zweiten Künstler des Abends kannte er nur flüchtig – obwohl Stefan Paehl gerade 200 Meter entfernt wohnt. Irgendwann erfuhr der Lehrer, dass der Informatiker auch als Musiker und Liedschreiber unterwegs ist. Er sprach ihn an, man verstand sich und geht nun gemeinsam auf Tour. Stefan Paehl widmete einige seiner Lieder um, passte Texte in die Krimihandlung ein und bereicherte auch die Lesung in der Anker Villa mit Gesang und Gitarre.
Weil das Team des Bistro-Cafés im Wiedenbrücker Ortskern zum literarisch-musikalischen Abend kleine Leckereien und kühle Getränke servierte, kamen die Gäste auch kulinarisch auf ihre Kosten.